Die Facetten des Arbeitskreises Hausmeister
In erster Linie wollen wir mit unserem Arbeitskreis Hausmeister dabei helfen, dass sich die Bewohner unseres kleinen Containerdorfes gut selbst zurechtfinden können und auch ein wenig im Haus und Garten selbst organisieren. In der Anfangsphase gab und gibt es aber auch noch einige Sachen, die im zum Jahreswechsel errichteten Gebäude fehlten oder nach wie vor fehlen.
Bereits sehr schnell entstand beispielsweise im Helferkreis die Idee, irgendwo im Gebäude ein Willkommens-Bild mit den Köpfen und Vornamen der Arbeitskreis-Leiter aufzuhängen, damit es etwas persönlicher zugeht. Der Bilderrahmen mit Fotos wurde auch sehr schnell realisiert und hing dann provisorisch an einer Schnur, die im Gang an eine Heizungsleitung an der Decke angebunden wurde. Damals war das die einizige Möglichkeit, weil in die Wände des Gangs generell keine Löcher rein dürfen – so zumindest lautete die erste Vorgabe aus dem Landratsamt. Inzwischen konnten wir aber immerhin mit der zuständigen Stelle vereinbaren, dass wenigstens dieses
Wandbild und zumindest eine Pinnwand oder ähnliches irgendwo in der Nähe des Eingangs im Gang verdübelt werden dürfen. Eine passende Whiteboard-Magnetwand erhielten wir freundlicher Weise kostenlos von Steffi´s Schreibwaren – sie wurde mal irgendwann für den Laden angeschafft, hat aber mittlerweile ausgedient. Für unseren Zweck also ideal geeignet, weil sie nicht noch relativ gut aussieht und uns auch nichts kostete. Am 27. März war es dann so weit und wir konnten/durften endlich die dafür erforderlichen Löcher in die Wand bohren. Seither dient die Pinnwand regelmäßig dafür, dass dort per Marker die wichtigsten anstehenden Termine angeschrieben werden – beispielsweise für die nächsten Deutsch-Unterrichtsstunden unseres Helferkreises oder für Aktionen wie gemeinsames Kochen von Helfern und Bewohnern. Übrigens – dieses gemeinsame Kocherlebnis der unterschiedlichsten Kulturen macht allen beteiligten Bewohnern und Helfern großen Spaß.
Es gibt aber auch unvorhergesehene Probleme, bei denen wir im AK Hausmeister zu Hilfe gerufen werden, wenn mal partout der offizielle Hausmeister des Landratsamtes (der für unter anderem für alle Asylbewerberunterkünfte im Landkreis zuständig ist) nicht erreichbar ist und trotzdem Not am Mann ist. So etwa am Sonntag-Vormittag, den 29.3., als uns ein Hilferuf ereilte, dass die Duschen im ersten Stock unter Wasser sind und man das Wasser wohl nicht abstellen kann. Was war passiert? Ein Bewohner drehte versehentlich in einer Dusche den Kaltwasser-Hahn für die Dusche etwas zu weit heraus, bis er klemmte – dann wollte er ihn wohl wieder zudrehen. Nachdem er klemmte, wurde dann leider in die falsche Richtung weitergedreht – und so fiel schließlich der Hahn samt Ventil heraus und flutete den Duschbereich samt Toiletten. Mit Wassersparenden Einhandhebel-Mischern hätte so etwas natürlich nicht passieren können, aber auch zuhause habe ich noch an zwei Stellen letzte normale Dreh-Hähne – jetzt bin ich aber vorgewarnt und habe wieder einmal ganz nebenbei selbst etwas fürs Leben gelernt. Dumm war dann aber an jenem Tag auch, dass irgendwie das Türchen zum Revisionsschaft mit dem Haupt-Absperrhahn für diesen Duschraum klemmte. Immerhin hatte zwischenzeitlich schon jemand den Duschhahn wieder ein wenig ins Loch schrauben können. Danach hat sich dann das kleine Chaos schnell erledigt – wir bekamen das Türchen zum Revisionsschacht auf, konnten danach den Ventilkopf provisorisch fixieren und sperrten diese eine Duschkabine durch Entfernung der Wasserhähne und des Duschschlauchs. Und die Security-Leute kümmerten sich dann sogar um die Beseitigung des inzwischen einige Zentimeter hoch im ganzen Duschraum und in den Toiletten gestandenen Wassers, weil es in den einfachen Container-Duschräumen im Boden keinen Gulli/Abfluss gibt. Fachgerecht repariert wurde die Dusche dann wohl bereits am nächsten Tag.
Ein weiteres Beispiel aus dem AK-Hausmeister verdeutlicht die kleinen Alltagsprobleme: So besteht natürlich der Wunsch der Bewohner, dass sie in ihren kleinen 2-Mann- bzw. 4-Mann-Zimmern irgendwo mal zumindest ein paar Bilder oder sonstige Kleinigkeiten an die Wand hängen, damit es in den sehr schlicht ausgestatteten Zimmern etwas wohnlicher wird. Das ist aber leider nicht so einfach, wie man glaubt, denn im Containergebäude dürfen insbesondere in den Zimmern in die Wände keinerlei Nägel eingeschlagen oder Löcher für Schrauben und Dübel gebohrt werden. Was also tun? Zunächst kommt natürlich vielfach der gute alte Tesafilm oder das doppelseitige Klebeband zum Einsatz, weil das ja wenigstens erlaubt ist. Auf Dauer führt dies aber sicherlich zu unschönen Flecken an den Wänden – irgenwie komisch, dass das dann egal sein soll – es gibt lediglich die Vorschrift, dass nichts gebohrt und genagelt werden darf.
Eine schöne Alternative zur Befestigung von Bildern, Notizzetteln etc. wären selbstklebende Metallleisten für Magnete. Allerdings kosten diese Geld, das wir im Helferkreis nicht haben. Damit man wenigstens ein paar Dinge auf diese Weise fixieren kann, wären pro Raum sicherlich Leisten mit 2 Meter Länge sinnvoll – noch sinnvoller wäre es, wenn man nicht nur eine Leistenzeile anbringen könnte, sondern in vielleicht 25 cm Abstand noch eine zweite Leiste, weil dann Papier-Notizblätter nicht mehr bei jedem Windstoß wild herumflattern würden. Also pro Raum 2 x 2 Meter solche Leisten. Selbst beim billigsten Versender kosten solche Leisten pro Meter 5 Euro – macht 20 Euro bzw. gut 500 Euro für das ganze Gebäude – und dann fehlen ja auch noch solche Leisten für die beiden Aufenthaltsräume. Also stellen wir im Arbeitskreis Hausmeister diese Idee erst einmal zurück und suchen nach viel günstigeren Alternativen – wir hatten auch schon eine Idee und erste Tests hierzu haben wir inzwischen am 17. April ausprobiert. Mal sehen, ob dieses Prinzip wirklich funktioniert.
So, das soll mal für den ersten Bericht aus dem Arbeitskreis Hausmeister reichen. Ideen für Projekte in diesem Bereich gäbe es genug – seien es ein noch fehlender größerer Abfalleimer am Ausgang neben dem Gartenzaun, ein paar vernünftig dimensionierte Aschenbecher für den Gartenbereich, ein Sichtschutz für einen Teil des Gartens, die Verschönerung des Gartens, eine eventuelle Satschüssel für den Fernsehempfang zumindest in den Aufenthaltsräumen, Vorhangleisten für die Aufenthaltsräume oder vieles mehr. Allerdings ist uns natürlich immer bewusst, dass diese Dinge auch nicht zu viel Geld kosten dürfen. Sie sind in der Regel nur dann realisierbar, wenn dafür was im Spendentopf des Helferforums übrig ist – und es gibt ja auch noch von anderen Seiten großen Bedarf, der teilweise noch viel wichtiger ist, wie beispielsweise Materialien und Bücher für den Deutsch-Unterricht.
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