Projekttag der Grundschule Zorneding zum Thema „Flucht und Vertreibung“
Oft sind Kinder viel aufgeschlossener, und neugieriger als wir Erwachsenen. Die Drittklässler der Grundschule Zorneding haben dies bei ihren Projekttagen zum Thema „Flucht und Vertreibung“ eindrucksvoll gezeigt. Zusammen mit Helferkreis Zorneding organisierte die Grundschule einen ganzen Schultag, an dem sie ein Verständnis für unsere neuen Mitbewohner entwickeln konnten. die Schüler und die Asylbewerber lernten sich kennen, indem sie unter anderem gemeinsam kochten, die Sprache Tegrinja lernten, das Fahrrad der Rektorin reparierten, Kunst machten oder einfach gemeinsam Fußball spielten.
Einige der beteiligten Helfer schildern hier ihre Erlebnisse von dem Projekttag, der ein Erfolg auf ganzer Linie war.
Gemeinsames Essen
„Mensch, sind die nett. Ich verstehe gar nicht, was manche Leute gegen Flüchtlinge haben.“ Fazit eines Drittklässlers beim gemeinsamen Essen, nachdem die Kinder mit einigen jungen Männern aus Eritrea in der Schulküche gekocht und gebacken hatten. Sie hatten gelernt, wie man Hambasha (Weißbrot) und Taita (Fladenbrot) bäckt und hatten Zwiebeln geschnippelt für einen Linseneintopf. Seite an Seite standen sie mit den Asylbewerbern am Herd, fragten ihnen ein Loch in den Bauch und hatten viel Spaß miteinander. Anschließend saßen sie zusammen am Tisch, doch bevor es ans köstlich duftende Essen ging, zeigte ihnen Seid, wie man Taita aufrollt und in das Linsengericht stippt. Alles mit den Händen! Das will erst einmal gelernt sein. Als alle satt waren, fragte ein Schüler:“ Und das war wirklich alles vegetarisch?“ Na klar, nickten wir. Meinte der Kleine: „Da schicke ich meine Mutter mal her, die könnte glatt noch was lernen!“ Kein Problem, das Rezept stand an der Tafel.
Gespräch über „Patenschaft und Ehrenamt“
Wie bist Du zu Deinem „Patensohn“ Boubacar gekommen? Was unternimmst Du mit Boubacar? In welcher Sprache unterhaltet ihr euch? Warum machst Du das? Macht es Dir Spaß? …
Bei all den Fragen war es erfrischend einfach, mit den Kindern schnell in ein lebhaftes Gespräch rund um die Themen Patenschaft und Ehrenamt zu kommen.
Boubacar hatte leider nur etwa 10 Minuten für uns Zeit, weil er gleichzeitig auch in das Mal-Projekt eingespannt war. Ohne Berührungsängste ging es mit den Fragen weiter: Hast Du noch Geschwister? Warum bist Du von zu Hause weggegangen? Auf welchem Weg bist Du nach Deutschland gekommen und wie lange warst Du unterwegs? Und natürlich: Welches Smartphone hast Du?
Es hat richtig Spaß gemacht zu erkennen, wie interessiert, offen und offensichtlich vorurteilsfrei die Kinder auf das Thema zugehen.
Malen mit Flüchtlingen und Schülern der Grundschule
Die Stunden beginne ich mit der Frage, was die Kinder wohl meinen, wo die zwei dunkelhäutigen jungen Männer neben mir her kommen. Einer ruf gleich hinein „aus Zorneding“! Genau! Stimmt! Wir alle lachen und das Eis ist gebrochen.
Die Kinder haben viele Herkunftsländer von Flüchtlingen im Kopf, sie nennen Syrien und Eritrea.
Dicht dran! Unsere Zwei kommen aus dem Senegal.
Ich frage die Kinder, was Deutschland wohl so in die ganze Welt verkauft. Klar, Autos, Maschinen und sowas.
Und der Senegal, was verkauft der an die anderen Länder der Welt?
Ich hole eine Tüte Erdnüsse hervor und hebe eine Nuss hoch.
Wir befragen unsere anwesenden Experten zu den Tieren des Senegal.
Gibt es Löwen? Eigentlich nicht … , nur in Nationalparks. Und Zebras? Wenige. Giraffen? Auch nur in Nationalparks. Und so geht es weiter. Flußpferde? Ja.
… und ganz viele Affen!
Die Kinder stürzen sich auf die Kopien der Tiere, Menschen und Häuser. Es wird eifrig mit allen zur Verfügung stehenden Stiften und Farben gemalt. Unsere Flüchtlinge malen mit. Fertige Bilder werden ausgeschnitten und auf dem Landschaftsgrund aufgeklebt. Wer Unterstützung beim Schneiden braucht, geht zu den Großen, den egal, zu wem. So sind auch unsere neuen Mitbürger schnell eingebunden und Schneiden und Kleben, Malen und beantworten Fragen.
Am Ende der 4 Schulstunden sind die afrikanischen Landschaften von vielen Tieren und Menschen bewohnt, bunte Häuser, Trommler und Tänzer bilden ein schönes Dorf.
Wir Großen sind jetzt alle ein wenig KO und auch ein wenig stolz.
Es war eine gute Zeit und die zwei Bilder sind wirklich schön geworden.
… und meine Tüte Erdnüsse ist alle.
Wenn Sie mehr über den Projekttag erfahren möchten ist hier der Link zur Homepage der Schule: http://www.schulezorneding.de/cms/index.php/aktuelles/200-fluechtlinge
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