Kommentar zur Bürgerversammlung am 12.11.2015 in Pöring
Gestern Abend berichtete unser Bürgermeister wie alljährlich über die wichtigsten Ereignisse und Ergebnisse in der Gemeinde Zorneding. Natürlich erwähnte er auch das Containerdorf, das sehr bald in der Eglhartinger Straße gebaut wird und ab Anfang nächsten Jahres 64 Asylbewerber beherbergen wird. Weitere 10 Asylbewerber werden in das Bauernhaus weiter östlich an der Eglhartinger Straße einziehen.
Einige Bürger kritisierten die schlechte Informationspolitik und baten auch darum, der Helferkreis möge erklären, wie er diese Herausforderung von 150% Zuwachs an zu betreuenden Personen stemmen will. Der Bürgermeister erklärte mehrfach, dass Vereine auf der Bürgerversammlung kein Rederecht haben, und verbat der Vorsitzenden Angelika Burwick das Wort.
Die Vorsitzende hatte mit mehreren Leitern der Arbeitskreise eine neue Struktur erarbeitet, mit der der Helferkreis sich dieser Herausforderung stellen will und zuversichtlich an die Arbeit gehen wird.
Der Bürgermeister jedoch ließ nicht zu, dass diese Arbeit vorgestellt wird. Dabei verwies er immer wieder darauf, dass Vereine kein Rederecht haben.
Da ist unser Bürgermeister aber falsch informiert!
Denn der Helferkreis ist kein Verein. Der Verein Helferkreis Asyl Zorneding e.V. besteht aus 17 Mitgliedern, also etwa 10% der Mitglieder des Helferkreises und wurde gegründet, damit eine juristische Person ein Konto führen und Spenden verwalten kann.
Alle anderen Aufgaben erfüllt der Helferkreis in Zorneding, eine Gruppe von Menschen, die helfen. Damit übernimmt diese Gruppe Aufgaben, die grundsätzlich von der Gemeinde übernommen werden müssten. Der Helferkreis ist so gesehen ein Organ der Gemeinde.
In der grenzenlosen Überforderung vieler deutscher Behörden verlassen sich die verantwortlichen Offiziellen aber auf die Ehrenamtlichen, loben viele Helfer über den grünen Klee, sind aber nicht einmal in der Lage, Bitten zu äußern, weil sie gar nicht wissen, was wir alles tun.
So blieben auch gestern Abend die Fragen nach der Betreuung der kommenden Asylbewerber unbeantwortet.
Die größte Enttäuschung für mich war jedoch der Applaus, der auf das Redeverbot ertönte. Dieses Verhalten steht für mich sehr nah an der geäußerten Denkweise von Frau Dr. Boher.
Will Zorneding sich wirklich neben PEGIDA und AFD aufstellen?
Viele Zornedinger, und ich bin überzeugt davon, das sind die absolute Mehrheit, begegnen den Flüchtlingen offen und hilfsbereit. Sie verabscheuen rechtes Gedankengut und schämen sich für ihre Mitbürger, die dieses geäußert haben. Warum sind diese vielen bloß so leise?
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