Ein Radiobeitrag über Zornedings Flüchtlinge
Amelie Hörger vom Münchner Radiosender M94.5 hat mit Angelika Burwick zusammen ein Interview und eine Sendung über die Zornedinger Flüchtlinge gemacht.
Das Ergebnis möchten wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten. Viel Spaß beim Hören.
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Download mp3 „Zorneding“ (6,2 MB)
„Refugees Welcome“ steht in großer Schrift an der Zornedinger S-Bahn. Der Münchner Vorort hat, wie die meisten anderen Gemeinden im Landkreis Ebersberg auch, Flüchtlinge aus Staaten wie Syrien und Eritrea aufgenommen.
50 Junge Männer sind es zur Zeit. Um den Einstieg in Deutschland für die Asylbewerber etwas leichter zu machen hat sich im Ort ein Helferkreis Asyl gebildet, der inzwischen schon aus über 130 Mitgliedern besteht.
Angelika Burwick, die Vorsitzende des Helferkreises, ist sehr zufrieden mit der Arbeit, die bisher geleistet wurde. Sprachkurse stehen genauso auf dem Programm wie Sport. Besonders stolz ist die Vorsitzende aber auf ein neues Angebot, das sowohl von den Flüchtlingen, als auch von den Mitgliedern des Helferkreises ausgeht.
Burwick: „Wir haben von der ‚Tafel‘ Lebensmittel bekommen und dann haben sich sofort ein paar Frauen hingestellt und haben gesagt: ‚Wir müssen denen zeigen, wie die mit unseren Lebensmitteln zurechtkommen.‘ Und so hat sich das entwickelt, dass eine Woche die Deutschen Frauen kochen und die Woche kochen die Asylbewerber für die deutschen Frauen. In ihrer eigenen Küche, mit ihren eigenen Rezepten. Das ist eine ganz, ganz tolle Sache.“
Diese Projekte können nur durch den großen Aufwand der Ehrenamtlichen realisiert werden. Auf jeden Flüchtling kommen zwei Helfer was es möglich macht, jedem Flüchtling einen Paten zur Seite zu stellen, der bei allen Alltagsfragen ansprechbar ist. Gerade in dieser individuellen Betreuung sieht Angelika Burwick Vorteile gegenüber größeren Flüchtlingszentren.
Burwick: „Ich habe natürlich Kontakt zu anderen Helferkreisen. Da sind die Verhältnisse zum Beispiel 8 Helfer auf 150 Asylbewerber. Wir sind in der Lage eine persönliche Beziehung zu einem Einzelnen aufzubauen.
Wir haben auch einen Arbeitskreis, das sind die Lesepaten, und da ist wirklich eine 1:1 – Beziehung. Ein Zornedinger Bürger trifft sein ‚Patenkind‘ einmal in der Woche für eine Stunde. A) zum Lesen, B) zum Aufarbeiten, was im Unterricht war, C) um im Ort herumzugehen und zu zeigen ’schau, so sieht ein Supermarkt aus, was ist der Unterschied zwischen Apotheke und Drogerie…‘
Ich habe die Tage jemanden gesehen mit seinem Patenkind und die haben so eine Zeitungsbox untersucht, wie das funktioniert, das gibt’s ja in Afrika nicht.“
Diese persönliche Beziehung scheint gut anzukommen. Ein Asylbewerber aus dem Senegal freut sich sehr über die Aktivitäten, die der Helferkreis ihm anbietet: „I like activity in the air, every people is nice. I’m going to school for german, playing sport, football, everybody is ok here.“
Sehr zufrieden ist der afrikanische Flüchtling also über die freundlichen Leute, die Möglichkeit, Deutsch zu lernen und Fußball zu spielen. Besonderer Fokus soll nun gerade auf die Deutschkurse für Flüchtlinge gelegt werden, damit ihr Start in ein besseres Leben auch wirklich klappt.
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